Religion / Werte & Normen

Der Fachbereich Religion und Werte und Normen an der IGS Schaumburg

Der Fachbereich Religion und Werte und Normen an der IGS Schaumburg bietet den Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, im Klassenverband miteinander und voneinander zu lernen. In der Sekundarstufe I findet der Religionsunterricht gemeinsam für alle Schülerinnen und Schüler statt, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit. In unseren Klassen sind verschiedene Religionsgemeinschaften vertreten, darunter Jeziden, Muslime, Christen sowie Schülerinnen und Schüler ohne Religionszugehörigkeit. Diese Vielfalt bereichert den Unterricht und ermöglicht es uns, unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen und ein respektvolles Miteinander zu fördern.

Unser Unterricht orientiert sich am Kerncurriculum für evangelische und katholische Religion sowie Werte und Normen des Landes Niedersachsen für integrierte Gesamtschulen. Ein zentrales Ziel ist es, alle Religionen und Weltanschauungen angemessen zu berücksichtigen. So lernen die Schülerinnen und Schüler beispielsweise in Klasse 5 die Bedeutung verschiedener Glaubensfeste diverser Religionen kennen, während in den folgenden Jahrgängen die verschiedenen Religionen vertieft behandelt werden; hierbei wird Wert darauf gelegt, dass alle an unserer Schule vertretenen Religionen angesprochen werden.

Neben religiösen Themen setzen wir uns auch mit global relevanten Fragestellungen auseinander, wie zum Beispiel Regeln und Gemeinschaft, Antisemitismus, Liebe und Sexualität sowie Tod und Sterben. Diese Themen regen zu wichtigen Diskussionen an und fördern die persönliche Weiterentwicklung der Schülerinnen und Schüler.

Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Projekte und themenbezogenen Ausflüge, die den Unterricht bereichern. Besuche in historischen Stätten wie der ehemaligen Synagoge oder die Martinikirche, Einladungen von externen Experten wie Mitarbeitern eines Hospizes oder Angehörigen verschiedener Religionsgemeinschaften, ermöglichen den Schülerinnen und Schülern, religiöse und ethische Themen hautnah zu erleben.

Der Religionsunterricht im Klassenverband stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert den Zusammenhalt innerhalb der Klasse. Diese Erfahrung schafft eine starke Basis für das Verständnis und die Akzeptanz unterschiedlicher Lebenswelten.

In der Oberstufe haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, das Fach Religion auch als Prüfungsfach im Abitur auf grundlegendem Niveau zu wählen. Zusätzlich wird das Fach Werte und Normen angeboten, das in den Jahrgängen 11 und 12 jeweils zweistündig belegbar ist, ebenso wie Religion, wenn es nicht als Prüfungsfach gewählt wurde.

Unser Fachbereich Religion und Werte und Normen steht für eine offene, tolerante und reflektierte Auseinandersetzung mit den großen Fragen des Lebens – eine wertvolle Bereicherung für den Weg unserer Schülerinnen und Schüler ins Erwachsenenleben.

Die aktuellen schulinternen Arbeitspläne können hier eingesehen werden:

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Schuleigener Arbeitsplan_Religion_2024-25

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Schuleigener Arbeitsplan_Werte und Normen_2024-2025

 

Ein spannender Einblick in das Judentum: Religionsunterricht der Klasse 5d

Am 24.Februar 2025 hatte die Klasse 5d der IGS Schaumburg im Religionsunterricht eine besondere Gelegenheit: Yair Ben Yehuda von den Lea Fleischmann Bildungsprojekten in Jerusalem besuchte die Klasse per Videokonferenz, um über das Thema Glaubensfeste und das Judentum zu sprechen. Unter der Leitung von Frau Jasper erhielten die Schülerinnen und Schüler spannende Einblicke in die Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der drei monotheistischen Religionen.

Yair Ben Yehuda, der selbst in Deutschland aufgewachsen ist und vor ca. 20 Jahren zum Judentum konvertierte, brachte den Schülerinnen und Schülern seine persönlichen Erfahrungen und sein tiefes Wissen über das Judentum näher. Darüber hinaus lernten die Schülerinnen und Schüler auch viel über die Besonderheiten des Judentums. Yair Ben Yehuda erklärte den Aufbau und die Entstehung der Torarolle und erläuterte den besonderen Umgang mit ihr. Ein weiteres interessantes Thema war das Konvertieren zum Judentum und die Bedeutung des Begriffs “Zion”.

Ein besonderes Highlight war der Einblick in den Ablauf eines Sabbats. Anhand eines Films über die Familie von Arie Rosen, einem deutschstämmigen Juden in Israel, erfuhren die Schülerinnen und Schüler, wie ein traditioneller Sabbat gefeiert wird. Fragen wie „Warum dürfen keine Autos gefahren oder elektronische Geräte genutzt werden?“ wurden im Anschluss anschaulich beantwortet.

Zum Abschluss konnten die Schülerinnen und Schüler verschiedene religiöse Gegenstände selbst in die Hand nehmen. Dazu gehörten unter anderem Sabbatkerzenhalter, eine Gebetskapsel für den Türrahmen (Mesusa) und spezielles Sabbatgeschirr. Dieser praktische Zugang machte den Unterricht besonders lebendig und hinterließ einen bleibenden Eindruck.

Gerade in der aktuellen politischen Lage in Deutschland ist es besonders wichtig, ein tieferes Verständnis für verschiedene Religionen und deren Traditionen zu entwickeln. Der Vortrag hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur interkulturellen Verständigung geleistet. Der Besuch von Yair Ben Yehuda war für die Klasse 5d eine bereichernde Erfahrung, die den Blick für die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten der Religionen geschärft hat. Ein herzliches Dankeschön an Herrn Yair Ben Yehuda und Frau Lea Fleischmann für die Organisation dieses besonderen Unterrichts!